Beschäftigungs- und Förderbereich
Im Beschäftigungs- und Förderbereich werden unabhängig von Art und Schwere der Behinderung und vorausgegangener Förderung alle Menschen mit Behinderung aufgenommen, die infolge ihrer Behinderung nicht, noch nicht oder nicht mehr in der Lage sind, die Anforderungen der beruflichen Bildung oder einer Tätigkeit im Arbeitsbereich einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfBM) zu bewältigen. In der Betriebsstätte Bernhard-Bästlein-Str. 10 - 12 werden gegenwärtig über 77 Menschen mit schweren geistigen, körperlichen und mehrfachen Beeinträchtigungen betreut und gefördert.
Aktuelle Leitbegriffe einer modernen Behindertenhilfe wie Inklusion, Autonomie und Partizipation bilden auch im Beschäftigungs- und Förderbereich die Grundlage unserer Arbeit. Um diese Werte sowie eine individuell passende Teilhabe am Arbeitsleben für jeden einzelnen Betreuten umzusetzen, hat sich im Beschäftigungs- und Förderbereichh das „Drei-Phasenmodell „etabliert.
Phasen des Förderprozesses
Phase 1
Diese Fördergruppen verfügen über individuelle räumliche, personelle und inhaltliche Rahmenbedingungen, die fokussiert sind auf Menschen mit schwersten komplexen Behinderungen. Hier steht die professionelle Balance zwischen der fachkompetenten Umsetzung umfangreicher Pflegeleistungen und der ressourcenorientierten Förderung im Mittelpunkt.
Phase 2
Fördergruppen der Strukturphase 2 verknüpfen lebenswertbezogene, ressourcenorientierte Förderung mit Angeboten zur individuellen Persönlichkeitsentwicklung. Der Personenkreis setzt sich aus Menschen mit schweren Mehrfachbehinderungen zusammen, bei denen sowohl individuelle Beschäftigungsangebote im Einklang mit erforderlichen Pflegeleistungen umgesetzt werden.
Phase 3
Im Fokus der Strukturphase 3 steht die personenzentrierte Förderung der Gesamtpersönlichkeit sowie der Ausbau von Handlungskompetenzen durch die Vermittlung von arbeitsorientierten Förderangeboten im Bezug zu theoretischen Inhalten. Perspektivisches Ziel ist die schrittweise Vorbereitung der Teilnehmer auf das Anforderungsniveau des Eingangsverfahrens und somit auf den möglichen Übergang in den Berufsbildungsbereich.
Der Förderbereich befindet sich in einem kürzlich aufwändig sanierten Gebäude, welches barrierefrei ist und über einen großzügigen Garten verfügt. Die hilfsmittelorientierte Ausstattung wird den ständig wachsenden Herausforderungen angepasst und bietet sehr gute Bedingungen für Menschen mit hohem Pflege -und Hilfebedarf. (Pflegebetten, Lifter etc.) Zur Realisierung des umfangreichen Angebotes an begleitenden Maßnahmen verfügt der Beschäftigungs- und Förderbereich über ein eigenes Fahrzeug.
Das Team des Beschäftigungs- und Förderbereiches setzt hohe Maßstäbe an die fachliche Qualifikation der Mitarbeiter und orientiert sich an den wachsenden Herausforderungen. Besondere Schwerpunkte der Personalstruktur liegen auf den pädagogischen, therapeutischen, pflegerischen und menschlichen Qualifikationen der Mitarbeiter. Gemäß der Konzeption stehen dem Beschäftigungs- und Förderbereich anteilig die Fachdienste des Sozialdienstes wie Sozialarbeiter, Psychologe und Pädagoge zur Verfügung. Abgerundet wird das Förderangebot durch interne und externe Mitarbeiter, die begleitende Maßnahmen, wie Motopädie, Musikangebote sowie Tanz und Theater anbieten. Auf der Grundlage von ärztlichen Verordnungen gibt es Kooperationen zu Therapeuten, die betreutenspezifische Angebote im Bereich Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie umsetzen. Unser Beschäftigungs- und Förderbereich verfügt über ein Sport- und Bewegungszentrum, in dem Bewegungsangebote, Mobilitätstraining und sportliches Training für die Betreuten unter der Anleitung von Sporttherapeuten und Motopäden durchgeführt werden.